Wo Blicke Leben treffen, da ist das Sein. Und doch so oft wenden sich Augen ab. So oft verlieren Menschen ihr Spiegelbild. Weil da keiner mehr ist, der sie ansieht, der sie anlächelt, deren Blick bestätigt, dass sie sind.
Ich gehe durch die Straßen, beobachte mich selbst. Gesenkter Blick. Die Schuhe sind nass. Sehe die Beine der Anderen, aber die Menschen sehe ich nicht. Schnelle Schritte. Da humpelt einer. Eine Fahrradklingel. Hastig. Zu viele Eindrücke. So viele Informationen, ich kann sie nicht sammeln, ich kann sie nicht verarbeiten.
Blickwechsel. Was passiert, wenn man den Menschen direkt in die Augen schaut. Leben retten. Geschichten erhaschen. Einfach nur, weil man mit seinen Augen spricht: Ich sehe dich. Und doch ist es so leicht, sich vom Tag treiben und von den Gefühlen leiten zu lassen.
Ich gehe durch die Straßen meiner Vergangenheit. Keine Blicke treffen mich. Ich stehe und sehe, aber keiner dreht sich um zu mir. Meine Gedanken driften ab.
Deine Worte dringen durch zu mir. Der Blick wird wieder klar. Ich kenne dich. Ich weiß, wie Du es meinst. Ich antworte dir. Wir reden. Über alles und Jeden, über Gott und die Welt.