Wie gesagt: Büttenpapier zu machen ist nicht schwer. Du kannst dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung folgen, oder nach unten zum Video scrollen. So oder so wünsche ich dir viel Spaß! Du hast keine Lust, selbst Papier zu schöpfen? Dann schau doch einfach in meinem Shop vorbei!
Schritt 1 – Papier klein machen
Im ersten Schritt reißt du dein Papier in Schnipsel. Wenn du einen Schredder in der Nähe hast, kannst du das Papier schreddern. Die Schnipsel sammelst du in der Wanne.
Tipp: Nimm zu Beginn lieber ein bisschen weniger Papier.
Schritt 2 – Papier einweichen
Jetzt füllst du Wasser in die Schüssel. Ich empfehle dir heißes Wasser. Du kannst auch Wasser im Kocher aufkochen und über die Papierschnipsel gießen. Je wärmer das Wasser, desto besser weichen die Schnipsel ein. Fülle so viel Wasser ein, dass du den Rahmen gut eintauchen und das Papier abschöpfen kannst. Während das Papier einweicht, kümmern wir uns um Schritt 3.
Schritt 3 – Rahmen bespannen
In Schritt drei verwandeln wir deine alte Strumpfhose und einen deiner beiden Rahmen in ein Schöpfsieb. Schneide dazu ein Stück deiner Strumpfhose ab – z.B. ein Bein – und stülpe es über den Rahmen. Schneide die Strumpfhose dann so ab, dass du beide Enden straff miteinander verknoten kannst. Der Rahmen ist jetzt in der Strumpfhose. Natürlich kannst du auch anders vorgehen. Es geht einfach darum, dass Rahmen und Stoff ein glattes Sieb bilden.
Schritt 4 – Eingeweichtes Papier mixen
Ist das Papier gut eingeweicht, kannst du es mixen. Ich habe neulich versucht, alte Kartonagen zu recyceln. Das geht zwar auch, man muss das Material jedoch sehr viel länger einweichen lassen. Ich habe zum Mixen einen Zauberstab genommen. Du kannst natürlich auch einen Standmixer nehmen, oder was du eben zum Mixen zur Hand hast :D.
Schritt 5 – Ran an’s Schöpfen!
Jetzt kann der wahre Spaß beginnen! Breite das Handtuch aus, auf dem du das Papier gleich ablegst. Jetzt legst du den „losen“ Rahmen auf den, den wir in Schritt 3 bespannt haben. Tauche die Rahmen in das Papier-Wasser ein und schöpfe dann eine Schicht Papier aus der Wanne. Lass‘ die Rahmen gut abtropfen, bevor du den oberen Rahmen abnimmst. Dann stülpst du den Netz-Rahmen, auf dem die Papierschicht haftet, auf das Handtuch. Falls du eine Prägung auf dem Papier haben möchtest, kannst du das Papier auf beispielsweise eine getrocknete Blume o.ä. stülpen. Nutze einen Lappen, um etwas mehr Wasser abzutupfen. Wenn du Glück hast, löst sich das Papier direkt vom Netz-Rahmen und bleibt auf dem Handtuch liegen. Bei mir hat das nicht immer so gut geklappt – falls ich herausfinde, wie das am Besten funktioniert, werde ich den Beitrag updaten :). Den Prozess wiederholst du, bis du das Gefühl hast, dass kein Papier mehr – oder nur noch wenig – im Wasser ist.
Schritt 6 – Wasser abgießen
Im Anschluss an das Schöpfen gießt du das Wasser ab. Bitte schütte es nicht einfach in den Abfluss, sondern arbeite hier mit einem Sieb. Du kannst entweder deinen Netz-Rahmen nutzen, oder ein normales Küchensieb. Ich verspreche dir: es wird mehr Papier im Sieb hängen bleiben, als du denkst ;). Das Papier kannst du sammeln und entsorgen, oder für die nächste Papiermachaktion aufbewahren (ich trockne den Klumpen und weiche ihm beim nächsten Mal wieder mit ein).
Schritt 7 – Nasses Papier pressen
In diesem Schritt decken wir das noch feuchte Papier mit einem weiteren Handtuch ab. Schau, dass das Handtuch ganz flach liegt. Dann rollst du mit dem Nudelholz über die Papiere. Du wirst sehen wie viel Wasser noch im Papier steckt! Achte bei den Handtüchern darauf, dass sie von der Struktur her recht fein sind, ansonsten wird die Oberfläche deines Papiers sehr grob bzw. rau.
Schritt 8 – Papier trocknen lassen
Nun ist Geduld gefragt, denn das Papier sollte in Ruhe trocknen können. Ich empfehle dir das Papier z.B. auf die Heizung, oder an einen sonnigen Ort zu legen. Achte darauf, dass du das Papier vom nassen Handtuch nimmst, falls dieses auf einem Holztisch liegt, der aufquellen könnte. Wundere dich nicht, wenn das Papier sich sehr stark wellt, das ist normal.
Schritt 9 – Papier glätten
Dieser finale Schritt ist meiner Meinung nach sehr magisch, denn jetzt nimmt das Papier seine „richtige“ Form an. Du kannst zum Glätten entweder ein Bügeleisen benutzen, oder das Papier in einem Buch o.ä. pressen – eine Kombination ist natürlich auch möglich. Zum Bügeln empfehle ich dir, ein Handtuch unter und auf die zu bügelnden Papierbögen zu legen. Denke daran den Wasserdampf abzustellen. Wenn du dir das Bügeln sparen möchtest, kannst du deine Papierbögen – wie oben erwähnt – in einem Buch, einer Presse, oder ähnlichem Pressen. Hier brauchst du zwar etwas mehr Geduld, es funktioniert aber meiner Meinung nach genau so gut, wie die Bügel-Variante.
Schritt 10 – Papier verarbeiten
Herzlichen Glückwunsch! Dein Papier ist jetzt fertig und kann von dir weiterverarbeitet oder -verwendet werden. Hier ein paar Ideen, wie ich mein handgeschöpftes Büttenpapier nutze:
✍🏽 Papier einfach direkt als Karte verwenden
✍🏽 Papier als Teil einer Karte verwenden – z.B. Büttenpapier auf Kraftkarton kleben, nähen,…
✍🏽 Lesezeichen aus Papier basteln
✍🏽 und so weiter
Bevor es zum Fazit geht, kannst du dir hier mein kleines Video-Tutorial anschauen