Mit 16 habe ich angefangen Lieder zu schreiben. Ich habe dazu immer die Gitarre meiner Mutter geklaut und heimlich geübt. Ich weiß noch genau, wie ich auf der Realschule in Englisch ein Gedicht schreiben musste und obwohl mein Englisch nicht wirklich sehr gut war, schien das Gedicht einfach aus mir herauszusprudeln – und zwar in Form eines Liedes.
Statt für das Abitur zu lernen habe ich nach dem Unterricht jede freie Minute genutzt, um Musik zu machen und Texte zu schreiben. Damals schien mir jedoch jeder Text, der nicht von einer Melodie begleitet wurde irgendwie unfertig. Erst später konnte ich mich von dieser Erwartungshaltung trennen.
In meinem Studium an der Medical School Hamburg habe ich mich dann Hals über Kopf in das Schreiben verliebt. Ich durfte mich im Poesie Unterricht austoben, meinen Schreibstil neu kennenlernen und mich selbst entdecken. Ich muss zugeben, dass das vermutlich bisher die emotionalste Zeit meines Lebens gewesen sein muss. Es war eine Zeit der Heilung und des Ankommens, und gleichzeitig der Beginn einer Reise mit meiner neuen und doch altbekannten Liebschaft: Der Poesie.